Weeze · Um möglichen Stromausfällen vorzubeugen, schafft die Gemeinde unter anderem Notstromaggregate an. Dafür der Rat ihr 150.000 Euro bereitgestellt.
Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges reichen bis nach Weeze. Gas und Strom werden teurer, auch wegen der hohen Inflation plant die Gemeinde mit einem großen Haushaltsdefizit für das kommende Jahr. Hinzu kommt die Gefahr, dass der Strom nicht nur teurer wird, sondern komplett ausfällt.
Um dem vorzubeugen, hat der Rat der Gemeinde Weeze im Dezember einen Dringlichkeitsbeschluss gefasst: Weeze schafft Notstromaggregate an, um im Falle eines Blackouts die Stromversorgung zu sichern. „Dass wir diesen Winter einen Blackout bekommen, glaube ich nicht“, sagt Bürgermeister Georg Koenen. Die vergangenen Monate hätten aber gezeigt, dass es wichtig sei, im Notfall gewappnet zu sein. Hinzu kommt: Die Anschaffung der Aggregate wird vom Innenministerium Nordrhein-Westfalens gefordert: „Das Ministerium des Inneren des Landes Nordrhein-Westfalen hat die Kommunen aufgefordert, sich auf mögliche Szenarien einer Gasmangellage in Verbindung mit einem Stromausfall vorzubereiten“, steht in der Beratungsvorlage, die dem Rat am 13. Dezember vorgelegt wurde. Die Gemeinde Weeze muss also dafür gewappnet sein, einen Stromausfall von mindestens 72 Stunden überbrücken zu können. Mit den Notstromaggregaten soll die gemeindliche Kritische Infrastruktur aufrechterhalten werden: Also zum Beispiel die Feuerwehr, aber auch die kommunale Gebäude wie das Rathaus sollen auch im Falle eines flächendeckendes Stromausfalls weiterhin einsatzbereit sein.
Dafür plant die Gemeinde außerplanmäßige Haushaltsmittel von insgesamt 150.000 Euro ein. Der Dringlichkeitsantrag wurde von Grünen, SPD, CDU sowie von Bürgermeister Koenen gestellt. Die FDP war gegen den Antrag. „Ich finde, wir sollten in diesen Zeit nicht unnötig Geld ausgeben“, sagte Frans de Ridder, Vorsitzender FDP-Fraktion im Weezer Rat. Dass ein Blackout komme, sei höchst unwahrscheinlich. Und in dieser Wirtschaftslage so viel Geld für etwas auszugeben, das wahrscheinlich gar nicht drohe, sei nicht sinnvoll, so de Ridder.
Die Notstromaggregate müssen erst einmal bestellt werden. Und: Damit allein ist es nicht getan. Die Gebäude müssen teilweise so umgebaut werden, dass sie für eine externe Einspeisung gewappnet sind. Zudem braucht es nicht nur Aggregate. Auch Heizlüfter wurden bestellt. „Manche der Geräte sind auch schon angekommen“, sagt Wilhelm Moll-Tönnesen, Vertreter von Bürgermeister Koenen. Auf die Notstromaggreate warte man noch. Klar ist: Mehr kosten als 150.000 Euro wird die Anschaffung nicht.